Eliteakademie im akademischen Jahr 2026

Chemie, Materialwissenschaft, Biochemie und Lebensmittelchemie

Eliteakademie im akademischen Jahr 2026
Eliteakademie im akademischen Jahr 2026
Chemie, Materialwissenschaft und Lebensmittelchemie
Die Chemie der ewigen Jugend – wie Stammzellen jung bleiben
Die Chemie der ewigen Jugend – wie Stammzellen jung bleiben

Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft

Die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaften  im Rahmen der
School for Talents dient der Förderung der Besten unter den Studierenden der Fakultät 3 sowie der Förderung besonders begabter und motivierter Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und der Oberstufe.

Der Bewerbungszeitraum ist abgeschlossen. Es werden keine Bewerbungen mehr entgegengenommen. 

Über

Mitglieder der Eliteakademie profitieren von einem einzigartigen Förderprogramm, das weit über das reguläre Studium hinausgeht:

  • Ringvorlesungen mit Professor*innen, führenden Wissenschaftler*innen sowie Partnern aus Forschung und Industrie – etwa alle vier Wochen mit spannenden Themen und intensiven Diskussionen.
  • (Industrie-) Exkursionen geben Einblicke in aktuelle Forschung und industrielle Anwendungen.
  • Netzwerke & Mentoring ermöglichen den fachlichen Austausch und stärken die persönliche Entwicklung.
  • Individuelle Förderung durch Unterstützung bei Praktika, Stipendien, Forschungsaufenthalten und internationalen Erfahrungen.

Förderung für Studierende
Mitglieder der Eliteakademie erhalten eine vielfältige Unterstützung:

  • Unterstützung bei der Auswahl und Beantragung von außeruniversitären Praktika, Auslandspraktika, Stipendien und Auslandsaufenthalten.
  • Vermittlung von Forschungspraktika sowie Zugang zu Industrie-Exkursionen.
  • Früher Zugang zu Master-Wahlveranstaltungen bereits im Bachelor.
  • Möglichkeit zur Teilnahme am Fast-Track-Programm, mit intensiver Einbindung in Forschungsprojekte einzelner Forschungsgruppen während des Masterstudiums.

Auswahlverfahren
Die Aufnahme in die Eliteakademie erfolgt durch die Fakultät. Jährlich werden die leistungsstärksten Studierenden der Fakultät Chemie und Materialwissenschaften ausgewählt – basierend auf Studienfortschritt und Notendurchschnitt.

Teilnahmeberechtigt sind Studierende folgender Studiengänge:

  • Chemie (B.Sc. / M.Sc.)
  • Biochemie (B.Sc.)
  • Lebensmittelchemie (B.Sc. / M.Sc.)
  • Materialwissenschaften (B.Sc. / M.Sc.)
  • Lehramt Chemie (B.A. / M.Ed.)

 

Für besonders begabte Schülerinnen und Schüler der Klassen 10–13

Sie interessieren sich für Chemie und Materialwissenschaften und möchten schon während der Schulzeit Einblicke in die Forschung erhalten? Dann bietet Ihnen die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft genau diese Möglichkeit.

Als Teilnehmerin oder Teilnehmer erwarten Sie:

  • Ringvorlesung: Gemeinsam mit Studierenden lernen Sie aktuelle Themen aus Chemie und Materialwissenschaft kennen.
  • Laborpraktika: Sammeln Sie eigene Erfahrungen in den Laboren der Fakultät Chemie.
  • Exkursionen: Entdecken Sie spannende Orte bei ausgewählten Exkursionen.
  • Zusätzliche Angebote: Sie können an Veranstaltungen wie dem Schnupperstudium mit Schnupperpraktikum, Schülerpraktika oder dem Frühstudium teilnehmen und erhalten dabei Einblicke in die Arbeit von Forschungsgruppen.

Bewerbung
Die Bewerbung läuft zentral über die Homepage der Fakultät 3 der Universität Stuttgart.
Bitte auf den untenstehenden Link klicken.
Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt durch eine Kommission der Fakultät.
Bewerbungsfrist: 30. September 2025
Der Bewerbungszeitraum ist abgeschlossen. Es werden keine Bewerbungen mehr entgegengenommen. 

Flyer zum Download.

Programm

17.10.2025
Jun.-Prof. Dr. Franziska Traube, Universität Stuttgart
Die Chemie der ewigen Jugend: Wie Stammzellen jung bleiben

28.11.2025
Dr. Christian Schaller, Pfinder KG, Böblingen
Eine kleine Reise durch die wunderbare Welt der Farben und Lacke

23.01.2026
Dr. Enno Kätelhön, NTT DATA Deutschland SE
AI auf dem Vormarsch: Wer braucht noch Wissenschaftler*innen?

Feb./März 2026

Exkursion für Studierende

Feb./März 2026
Fehling-Lab
Experimentiernachmittag für Schüler*innen

24.04.2026
Prof. Dr. Sabine Ludwigs, Universität Stuttgart
Intelligente Polymere für Organische Elektronik und Soft Robots

voraussichtlich 09. oder 16.05.2026

Gemeinsame Exkursion für Schüler*innen und Studierende

26.06.2026
Prof. Dr. Heike Maier, Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Stuttgart
Wasserstoff als Lösung des Energieproblems?

10.07.2026

Experimentalvorlesung
mit anschließendem gemeinsamen Ausklang am Campus Beach

Das akademische Jahr 2025/26 begann bei der Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft, wie das vorangehende geendet hatte – vor einem vollen Hörsaal. Mehr als 200 junge Menschen – talentierte Schüler*innen aus ganz Baden-Württemberg und die besten Studierenden der Fakultät Chemie – hatten sich eingefunden, um etwas über die „Chemie der ewigen Jugend“ zu lernen. Als Referentin führte Frau Jun.-Professorin Dr. Franziska Traube mit den Worten „Für mich ist Biologie die Chemie der Zelle.“ ins Thema ein. Sie erläuterte dann, dass junge Stammzellen noch keinen oder nur einen geringen Spezialisierungsgrad haben und sich damit zu allen möglichen Zelltypen entwickeln können. Es können daher aus einer pluripotenten Stammzelle z.B. Muskelzellen, Blutzellen oder auch Nervenzellen entstehen. Junge Stammzellen haben zudem ein hohes Teilungs- und Erneuerungspotential.

Um sich zu vermehren, teilen sich Zellen in zwei Tochterzellen. Soll die Stammzellpopulation erhalten bleiben, ist eine Tochterzelle ein Duplikat der Mutterzelle und damit eine neue Stammzelle. Die andere Tochterzelle hingegen spezialisiert sich weiter und Stammzelleigenschaften gehen verloren. Man spricht hier von asymmetrischer Zellteilung. Es können sich aber auch beide Tochterzellen weiter spezialisieren. So entwickeln sich aus totipotenten Stammzellen pluripotente Stammzellen und aus diesen multipotente Stammzellen, die bereits eine Spezialisierungs-Richtung eingeschlagen haben, aber noch nicht vollständig spezialisiert sind. Entscheidend dafür, in welche Richtung sich eine Zelle entwickelt, ist das biologische Milieu, in dem sich die Zell befindet.

Die meisten Stammzellen gibt es in der Embryogenese, die beim Menschen nach der Befruchtung der Eizelle einsetzt und sich über einen Zeitraum von etwa acht Wochen erstreckt. Aus den in der Embryogenese vorliegenden Stammzellen muss sich schließlich auch ein ganzer Organismus bilden. Aus der befruchteten Eizelle bildet sich durch mehrere Zellteilungsschritte die Blastozyste, in der sich embryonale Stammzellen befinden. Aus embryonalen Stammzellen, die noch pluripotent sind, können sich alle Zelltypen des menschlichen Körpers entwickeln. In der dritten Woche der menschlichen Embryonalentwicklung findet mit der Gastrulation ein Spezialisierungsschritt statt. Hier entwickelt sich das Embryos von einer einfachen Struktur in eine komplexere Form mit mehreren Schichten, was schließlich zur Bildung verschiedener Organe und Gewebe führt. In der Phase der Gastrulation werden das Ektoderm, das Mesoderm und das Endoderm gebildet. Aus dem Ektoderm entstehen durch Differenzierung Zellen mit Kontakt zur Umwelt und das Nervensystem, aus dem Mesoderm Zellen im Stütz-, Muskel-, Blut- und Urogenitalsystem (z.B. Knochen, Herz, Blutzellen) und aus dem Endoderm die Epithelzellen der inneren Organe (z.B. Lunge, Leber).

 In Deutschland ist die Herstellung von menschlichen embryonalen Stammzellen im Labor verboten, ein Import ist aber unter strengen Bedingungen erlaubt.

Wie spezialisieren sich nun aber die Zellen und warum entwickeln sich auch eineiige Zwillinge, die doch die gleich DNA haben, unterschiedlich? Die Epigenetik beschreibt, wie Umwelt und Lebensstil unsere Gene ohne Änderungen der zugrundeliegenden DNA-Sequenz beeinflussen. Zum Ablesen und damit zur Vervielfältigung muss die DNA frei vorliegen. Wenn sie dicht gepackt vorliegt, ist sie nicht ablesbar. Da jede Zelle ein Cytoskelett benötigt, liegen diese Teile der DNA i.a. frei vor. Ein DNA-Doppelstrang einer menschlichen Zelle würde, wenn er entwunden vorliegen würde, eine Länge von etwa 2 m haben. Damit die DNA nun in den Zellkern passt, muss sie entsprechend „aufgewickelt“ sein. Die negativ geladene DNA wickelt sich um basische Histone und bildet Nukleosome, die mithilfe von Nichthiston-Proteinen noch dichter gepackt werden. Bestimmte Zellen unseres Körpers benötigen unterschiedliche Gen-Abschnitte der DNA. Damit sind aber die meisten Gene einer Zelle abgeschaltet. Die Epigenetik beschäftigt sich damit, wie Umwelt- oder Lebensstil die Aktivität der Gene beeinflussen, d.h. ob bestimmte Gene aktiv sind oder nicht. Epigenetische Mechanismen steuern den Zugang zu den Genen. Werden bspw. Methylgruppen an die DNA gebracht, erschweren Sie den Zugang zur DNA und deaktivieren so z.B. ein entsprechendes Gen. Auch Histonmodifikationen beeinflussen die Genaktivität, indem durch chemische Änderungen an den Histonen die DNA straffer gepackt oder aufgelockert werden kann. Die epigenetischen Modifikationen der Gene werden durch Umwelt und Lebensstil wie Ernährung aber auch Stress beeinflusst. Durch gesunde Ernährung können so Gene aktiviert werden, die z.B. den Zellschutz unterstützen. Nun erschloss sich den Teilnehmer*innen auch, warum sie zu Beginn des Vortrags von Frau Professorin Traube alle einen Apfel bekommen hatten – als Hinweis auf die Bedeutung von gesunder Ernährung. Trotzdem altern unsere Zellen unaufhörlich.

„Wie bleiben Stammzellen nun aber jung?“, stellte Frau Traube die Frage, die sie dann auch selbst beantwortete: „Indem sie möglichst wenig tun!“. Und um ewig jung zu bleiben: Hier müsste man eine Reprogrammierung der Zellen durchführen.

Dieses Bild zeigt Barbara Schüpp-Niewa

Barbara Schüpp-Niewa

Dr.

Leiterin Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft

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